Milchzähne

„Die fallen ja eh bald aus und es kommen neue.“

Eine Aussage, die zwar prinzipiell nicht falsch, aber leider alles andere als richtig ist.

  1. ‚Bald ausfallen’ ist relativ. Hat ein 2jähriges Kind Karies, dauert es bis zum Zahnwechsel in der Regel noch 4 Jahre. Wer sich noch dunkel erinnern kann, wie lang für ein Kind die Zeit vom 1. Dezember bis Weihnachten ist, wird es wohl kaum wagen, hier von ‚bald’ zu sprechen.
  2. Zerstörte Milchzähne und damit häufig verbundene Entzündungen können den darunter liegenden Zahnkeim des Bleibenden schädigen. Wenn es schlecht läuft, erledigt sich das Problem also nicht ‚bald’, sondern zieht ein weiteres nach sich.

Milchzähne können ebenso geschützt, gefüllt, überkront und wurzelbehandelt werden wie die Bleibenden, allerdings mit einigen Besonderheiten.

Die geeignete Therapieform hängt vom Zustand des betroffenen Zahns ebenso ab, wie von der Compliance (Bereitschaft zur aktiven Mitwirkung) des Kindes.

Die Compliance wird übrigens entscheidend durch die bisherige Zahnarzterfahrung geprägt (auch mancher Erwachsener weiß darüber sicherlich ein Lied zu singen).

Wenn bereits der erste Zahnarztbesuch mit Schmerzen verbunden ist, ist dies also ein denkbar ungünstiger Start.

Kinder, die frühzeitig zur regelmäßigen Kontrolluntersuchung kommen, wissen, dass ein Zahnarztbesuch zum Alltag gehört und keinesfalls mit Schmerzen verbunden sein muss, sondern im besten Fall sogar ein bisschen Spaß machen kann.